Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


se:wissensverarbeitung

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

se:wissensverarbeitung [2008-07-13 20:54]
stefan
se:wissensverarbeitung [2014-04-05 11:42]
Zeile 1: Zeile 1:
-====== Wissensverarbeitung ====== 
  
-===== Informationen ===== 
-  * [[http://​hci.stanford.edu/​~winograd/​shrdlu/​|SHRDLU]] (offizielle Seite mit grafischem Java-Programm) 
- 
-===== Lernziele ===== 
-  - Einleitung 
-    * Was bedeutet Wissensverarbeitung?​ 
-    * Was unterscheidet Wissensverarbeitung von Datenverarbeitung?​ 
-    * Warum und wozu ist diese andere Art der Computerprogrammierung erforderlich?​ 
-    * Welche grundsätzlich unterschiedlichen Systeme gehören dazu? 
-    * Wie sind diese aufgebaut und wie arbeiten sie? 
-  - Wissen 
-    * Woraus besteht Wissen? 
-    * Wie kann man Wissen strukturieren und darstellen? 
-    * Wie kann man Wissen in formalen Sprachen formulieren?​  ​     
-  - Wie kann man mit Wissen Probleme lösen? 
-    * Was ist ein Zustandsraum?​ 
-    * Wie kann man daraus einen Zustandsbaum machen? 
-    * Welche Suchverfahren im Zustandsbaum gibt es? 
-    * Was ist Backtracking und wofür benötigt man es? 
-    * Was ist eine Heuristikfunktion und insbesondere eine A-Heuristik?​ 
-    * Was ist ein UND-ODER-Baum?​ 
-    * Wie funktioniert Rekursion und warum ist sie für das Problemlösen wichtig?​  ​   ​ 
-  - Expertensysteme 
-    * Aus welchen Komponenten ist ein Expertensystem aufgebaut? 
-    * Wofür kann man es anwenden? 
-    * Welche Arbeit muss dabei der Mensch übernehmen?​ 
-    * Welche klassischen Beispiele gibt es? 
-    * Warum sind Schachcomputer so schlecht? 
-    * Was ist eine Inferenzmaschine?​ 
-    * Wie kann man ein Expertensystem realisieren? ​                         
-  - Expertensystem-Implementierung in Prolog 
-    * Wie kann Wissen verschiedener Art in Prolog formuliert werden? 
-    * Welche inneren Vorgänge werden beim Bearbeiten eines Goals bearbeitet? 
-    * Wie geht man mit Listen um? 
-    * Wie erstellt man ein Prolog-Programm mit SWI-Prolog, bringt es zum Laufen und testet es? 
-    * Wie nutzt man die Standardprädikate sinnvoll? 
-    * Wie implementiert man ein Planungssystem in Prolog? 
-    * Wie implementiert man ein Beratungs- oder Diagnosesystem in Prolog? 
-    * Für welche anderen Aufgaben kann Prolog eingesetzt werden? ​                         
-  - Verarbeitung von ungenauem Wissen 
-    * Wie können unscharfe (fuzzy) Mengen beschrieben werden? 
-    * Wie werden Ausdrücke in Fuzzy Logic ausgewertet?​ 
-    * Was ist das Ergebnis eines Fuzzy-Reglers bei gegebenen Eingangsgrößen?​ 
-    * Wie kann man mit Prolog ein Fuzzy-System entwickeln? ​           ​ 
-  ​ 
-===== Zusammenfassung des Skripts ===== 
-==== Einleitung ==== 
-  * **Definition Wissensverarbeitung** 
-    * Wissenschaft,​ die sich mit Beschleunigung,​ Rationalisierung und Automatisierung der Transformation von Wissen in Informationen und umgekehrt befasst. 
-    * Informationen werden aus der Umgebung exzerpiert und als Wissen gespeichert;​ aus gespeichertem Wissen werden Informationen gewonnen, die sinnvolles Handeln und Entscheiden ermöglichen. 
-  * Methoden 
-    * künstliche Intelligenz (Simulation menschlicher Intelligenz) 
-      * Beschäftigung mit Methoden, die es Computern ermöglichen,​ Aufgaben zu lösen, zu denen Intelligenz nötig ist, wenn sie von Menschen durchgeführt werden. 
-      * Nachweis: Turing-Test 
-      * findet nicht unbedingt die beste Lösung, aber eine brauchbare mit vertretbarem Aufwand (siehe Travelling Salesman) 
-    * Heuristik (Anwendung von menschlichen Problemlösungsverfahren in der Programmierung) 
-    * automatisiertes Erkennen (Bild- und Spracherkennung) 
-  * Themengebiete 
-    * Art, Struktur und computergerechte Speicherung des Wissens 
-    * Extraktion von Wissen aus Informationen 
-    * Generierung von Informationen aus Wissen 
-  * Probleme 
-    * Komplexität der Aufgabe 
-    * Ohnmacht der Computer 
-      * Programm ist niemals schlauer als Programmierer 
-      * {{:​se:​problemmengen.jpg|}} 
-      * Computer benötigen klare Algorithmen,​ ihnen fehlt die Kreativität und Intuition 
-      * Beispiel: Travelling Salesman 
-  * Abgrenzung zur Datenverarbeitung 
-    * Problemlösung 
-      * Programmierer löst das Problem durch Finden eines Algorithmus 
-      * Computer löst das Problem durch Anwendung von Wissen 
-    * Lösungsweg 
-      * Der Lösungsweg ist vorherbestimmt (Algorithmus) 
-      * Der Lösungsweg ist nicht vorherbestimmt 
-    * Wissen 
-      * Das erforderliche Wissen steckt in den Funktionen des Programms 
-      * Das erforderliche Wissen ist unabhängig von der Funktion des Programms 
-  * Wissensbasierte Systeme 
-    * Transformation Wissen <> Information 
-    * Information -> Wissen durch Menschen 
-    * Wissen -> Information durch System 
-  * Denkende Computer 
-    * Schlussfolgerung 
-      * Logik, Prinzip der klassischen Expertensysteme,​ Wissen nicht präzise formulierbar -> Fuzzy Logic 
-    * Künstliches Gehirn (neuronale Netze) ​       
-    * Datenbergwerk (Data Mining) ​ 
-    * Globale Optimierung 
-    * Kombinationen der 4 oberen Verfahren 
- 
-==== Wissen ==== 
-  * Wissen besteht aus 
-    * Fakten 
-      * gebunden an Objekte 
-        * Eigenschaften und Methoden 
-        * Instanzen von Objektklassen (für Attribute lediglich Slots) 
-        * Vererbung ist möglich (Taxonomie)  ​     
-    * Regeln 
-    * Metawissen 
-  * Darstellung von Objektwissen in Frames oder assoziativen (OAW-)Tripeln (Vorteil OAW: stets gleiche Struktur) 
-  * Darstellung von Objektbeziehungen in Frames oder semantischen Netzen 
-  * Darstellung von Regelwissen 
-    * Dämonen an jedem Slot: if-needed (trigger) und if-changed 
-    * Formulierung in einer formalen Sprache 
-    * Prädikatenlogik 
-      * Teilgebiet der mathematischen Logik 
-      * Ermöglicht präzise Formulierung von Fakten und Regeln 
-      * Prädikat: Satzaussage 
- 
-==== Wie kann man mit Wissen Probleme lösen? ==== 
-  * Denkansätze 
-    * Suche im Zustandsraum 
-    * Problemreduktion 
-    * Rekursion 
-    * Vorwärts-/​Rückwärtsverkettung (Forward/​Backward Chaining) 
-  * Suche im Zustandsraum 
-    * Suche nach dem optimalen Weg durch einen gerichteten Graphen, der alle Zustände des Systems als Knoten und alle Operatoren als Kanten enthält 
-    * Umwandlung in Zustands**baum** durch Verbieten bereits besuchter Zustände 
-    * Suchverfahren 
-      * Tiefensuche 
-        * Backtracking ​     ​ 
-      * Breitensuche 
-        * Least-Cost-Suche 
-        * Heuristische Suche / Best-First-Suche 
-          * **A-Heuristik**:​ Heuristik (Schätzfunktion),​ die die Summe des bisherigen Aufwands mit einer Schätzung für den Restaufwand verbindet 
-  * Problemreduktion 
-    * Zerlegung des Problems in Teilprobleme,​ bis Teilprobleme direkt aus der Wissensbasis lösbar sind 
-    * Darstellung als UND-ODER-Baum 
-    * Auf ODER-Knoten können wieder die obigen Suchverfahren angewandt werden 
-  * Rekursion 
-    * Sonderfall der Problemreduktion 
-    * Lösungsverfahren für Problem ist auch für Teilprobleme anwendbar 
-    * Vorgehensweise 
-      - Was ist der einfachste Sonderfall und was ist in diesem Fall zu tun? 
-      - Was ist der nächst kompliziertere Fall und was ist dann zu tun? 
-      - Was ist der nächst kompliziertere Fall und wie kann dieser auf den vorherigen abgebildet werden? 
-      - Welches ist der allgemeine Fall und wie kann dieser auf den vorherigen abgebildet werden? 
-      - Lässt sich der zweite Fall ebenso auf den ersten zurückführen?​ 
-      - Formulieren des Gesamtalgorithmus 
-  
-==== Expertensysteme ==== 
-  * Definition: System, das nach Eingabe des Wissens eines Experten, Probleme aus dem Fachgebiet dieses Experten selbstständig lösen kann. 
-  * Die Bestandteile des Systems können standardisiert werden. ​   
-    * {{:​se:​aufbauexpertensystem.jpg|Aufbau eines Expertensystems}} 
-  * Anwendungsbereiche 
-    * Planungssysteme 
-    * Diagnosesysteme 
-    * Beratungssysteme 
-  * Transformation von Informationen zu Wissen ist dem Menschen vorbehalten ​ 
- 
-==== Expertensystem-Implementierung in Prolog ==== 
-  * Prolog 
-    * deklarative Programmiersprache  ​ 
-    * Wissensdarstellung 
-      * Prädikatenlogik 
-      * Meta-Wissen:​ Problemlösungsverfahren ​     ​ 
-    * Problemlösungsmechanismen ​     ​ 
-      * Rückwärtsverkettung 
-      * Rekursion 
-      * Tiefen-/​Breitensuche 
-      * Backtracking 
-      * Pattern Matching 
-      * Unifikation von Variablen 
-  * Syntax 
-    * Variablen: großer Anfangsbuchstabe,​ Konstanten: kleiner Anfangsbuchstabe,​ anonyme Variable: _ 
-    * Arity: Anzahl der Parameter eines Prädikats 
-  * Goal ist eine Anfrage an das Programm 
-  * Unifikation/​Bindung von Variablen 
-  * Box-Modell: call, redo, exit, fail 
-  * **Standardprädikate** 
-    * write, nl, writenl 
-    * asserta, assertz, assert, retract, abolish 
-    * fail, cut 
-    * member, sort, msort, reverse, append 
-    * findall ​           ​ 
- 
-==== Verarbeitung von ungenauem Wissen ==== 
-  * Unscharfe Mengen 
-    * Die Zugehörigkeit eines Objekts zu einer Menge wird nicht mit wahr oder falsch, sondern mit einem Zugehörigkeitswert zwischen 0 und 1 beschrieben. 
-    * Der Wertebereich einer linguistischen Variablen kann in linguistische Werte unterteilt werden. 
-    * Die Zugehörigkeit eines numerischen Werts zu einem linguistischen Wert wird über eine Zugehörigkeitsfunktion (meistens Dreiecks- oder Trapezfunktionen) beschrieben. 
-    * Die Umsetzung eines numerischen Wertes in einen oder mehrere linguistische Werte mit Zugehörigkeitswert wird **Fuzzyfikation** genannt. ​     ​ 
-  * Fuzzy Logic 
-    * x UND y -> minimum(x, y) 
-    * x OR y -> maximum(x, y) 
-    * not x -> 1 - x            ​ 
- 
-===== ToDo ===== 
-  * Informationen zu Systemen: MYCIN, EMYCIN, PUFF, XCON, PROSPECTOR, MOVER, SHRDLU, Ham-RPM, ELIZA 
-  * Expertensystemshells:​ NEXPERT Object, Smart Elements, KEE, EMYCIN, TWAICE 
-  * Prolog-Aufgaben S. 45/46 und 49 
se/wissensverarbeitung.txt · Zuletzt geändert: 2014-04-05 11:42 (Externe Bearbeitung)